Thanatopsychologie

Der Begriff Thanatopsychologie leitet sich vom griechischen Wort θάνατος (thanatos, dt. Tod) ab und bezeichnet somit eine „Psychologie des Todes“. Die Thanatopsychologie beschäftigt sich also mit Formen des menschlichen Erlebens und Verhaltens, die in einem Bezug zum Thema Tod stehen. Quellen eines solchen Erlebens und Verhaltens können das Wissen um die grundsätzliche Sterblichkeit aller Lebewesen, inklusive des Menschen und der eigenen Person, oder auch eine aktuelle Begegnung bzw. Konfrontation mit den Themen Sterben und Tod sein. Der Gegenstandsbereich der Thanatopsychologie umfasst dabei Themen wie Trauer; Suizidalität; individuelle Einstellungen gegenüber Sterben und Tod; das Erleben und Verhalten von unheilbar Kranken, Sterbenden, Angehörigen von Verstorbenen, professionellem und ehrenamtlichem Personal in todesbezogenen Institutionen (Hospiz, Palliativstation, Bestattungswesen, u.a.); Auswirkungen des persönlichen Umgangs mit Sterben und Tod auf psychische Gesundheit und persönliche Lebensführung, u.v.m. (für weiterführende Informationen siehe den Eintrag im Dorsch Lexikon der Psychologie)

Am Institut für Psychologie der Universität Innsbruck beschäftigen wir uns – unter der Federführung von Daniel Spitzenstätter, BA, BSc, MSc – derzeit vor allem mit folgenden Fragestellungen:

* Welche Assoziationen, Erwartungen und Vorstellungen verbinden Menschen mit ihrer eigenen Sterblichkeit, und wie unterscheiden sich Menschen in dieser Hinsicht?

* Welche Rolle spielt die persönliche Weltanschauung einer Person (z.B. Religiosität, Spiritualität, Säkularität) für ihre Sicht auf den Tod?

* Lassen sich individuelle Einstellungen gegenüber Sterben und Tod durch eine intensive Beschäftigung mit der eigenen Sterblichkeit verändern?

* Gibt es Zusammenhänge zwischen dem Sinnerleben eines Menschen und seinen/ihren Einstellungen gegenüber Sterben und Tod?

* Welche Zusammenhänge gibt es zwischen der Angst vor dem Tod und psychischer Gesundheit?

Im Folgenden finden Sie einige Zusammenfassungen von Arbeiten aus unserer Arbeitsgruppe sowie aus der internationalen Forschung

Zusammenfassung: Spitzenstätter, D., & Schnell, T. (2022). Effects of mortality awareness on attitudes toward dying and death and meaning in life—a randomized controlled trial. Death Studies, 46(5), 1219-1233, DOI: 10.1080/07481187.2020.1808737

Zusammenfassung: Spitzenstätter, D., & Schnell, T. (2022). The existential dimension of the pandemic: Death attitudes, personal worldview, and coronavirus anxiety. Death Studies, 46(5), 1031-1041, https://doi.org/10.1080/07481187.2020.1848944

Zusammenfassung: Jong, J., Ross, R., Philip, T., Chang, S.-H., Simons, N. & Halberstadt, J. (2018). The religious correlates of death anxiety: a systematic review and meta-analysis. Religion, Brain & Behavior, 8(1), 4–20. https://doi.org/10.1080/2153599X.2016.1238844

Ohne Zusammenfassung: Spitzenstätter, D. & Schnell, T. (2023). The Uncertain Certainty: A Mixed Methods Exploration of Personal Meanings of Death and Preliminary Insights Into Their Relationship With Worldview, Omega – Journal of Death and Dying. https://doi.org/10.1177/0030222823115713

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