Erwerbslose Menschen mit freiwilligem Engagement und ohne freiwilliges Engagement: Ein Vergleich von Lebenssinn, Lebensbedeutungen und subjektivem Wohlbefinden.

Dickel, I. (2009). Erwerbslose Menschen mit freiwilligem Engagement und ohne freiwilliges Engagement: Ein Vergleich von Lebenssinn, Lebensbedeutungen und subjektivem Wohlbefinden. (Unveröffentlichte Diplomarbeit, Technische Universität Berlin)

Das Ziel dieser Arbeit war zu untersuchen, ob bei freiwillig engagierten Erwerbslosen das subjektive Wohlbefinden, die Sinnerfüllung und wesentliche Lebensbedeutungen höher ausgeprägt sind als bei nicht engagierten Erwerbslosen. Ein weiteres Ziel war zu prüfen, ob freiwillig engagierte Erwerbslose weniger unter einer Sinnkrise leiden als nicht engagierte Erwerbslose.

Die Ausprägungen des subjektiven Wohlbefindens, der Sinnerfüllung, der Lebensbedeutungen sowie das Ausmaß des Leidens an Sinnlosigkeit wurde mit zwei standardisierten Fragebogen erhoben. Der Fragebogen zum subjektiven Wohlbefinden bestand aus den Skalen Stimmungsniveau und Allgemeine Lebenszufriedenheit. Der zweite standardisierte Fragebogen erhob die Ausprägung der Skalen Sinnerfüllung, Sinnkrise, Selbsttranszendenz – vertikal, Selbsttranszendenz horizontal, Selbstverwirklichung, Ordnung, Wirund Wohlgefühl und der 26 Lebensbedeutungen: Explizite Religiosität, Spiritualität, Soziales Engagement, Naturverbundenheit,Selbsterkenntnis, Gesundheit, Generativität, Herausforderung, Individualismus, Macht, Entwicklung, Leistung, Freiheit, Wissen, Kreativität, Tradition, Bodenständigkeit, Moral, Vernunft, Gemeinschaft, Spaß, Liebe, Wellness, Fürsorge, Bewusstes Erleben, Harmonie.

Der zur Erhebung eingesetzte Fragebogen umfasste neben den zwei standardisierten Fragebogen jeweils einen Fragenkatalog bezüglich soziodemographischer Daten und Angaben zum freiwilligen Engagement. Die hauptsächlich in Berlin wohnenden 145 Versuchspersonen füllten den Fragebogen innerhalb des Zeitraumes von November 2008 bis April 2009 aus.

Zur Untersuchung der Forschungsfragen wurden 35 t‐Tests an einer probabilistischen Stichprobe mit 86 Erwerbslosen ohne freiwilliges Engagement und 59 Erwerbslosen mit freiwilligem Engagement gerechnet.

Die Ergebnisse zeigen, dass freiwillig engagierte Erwerbslose ihr Leben sinnerfüllter wahrnehmen und weniger unter einer Sinnkrise leiden als nicht engagierte Erwerbslose. Im Bezug auf das subjektive Wohlbefinden unterscheiden sich freiwillig engagierte Erwerbslose nicht statistisch signifikant von Erwerbslosen ohne Engagement. Freiwillig engagierte Erwerbslose weisen eine höhere Ausprägung in den Sinndimensionen Selbsttranszendenz – vertikal und Selbstverwirklichung auf. Die Lebensbedeutungen Soziales Engagement, Naturverbundenheit, Generativität, Macht, Entwicklung, Wissen, Kreativität, Bewusstes Erleben und Harmonie spielen im Leben engagierter Erwerbloser eine größere Rolle als bei nicht engagierten Erwerbslosen.

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