Lebenssinn eine Vermittlerrolle zwischen Persönlichkeitseigenschaften und dem subjektiven Wohlbefinden?

Compton, W.C. (2000). Meaningfulness as a mediator of subjective well-being. Psychological Reports, 87, S.156-160.

W. C. Compton untersucht in dieser Studie den Zusammenhang zwischen dem subjektiven Wohlbefinden und den Persönlichkeitsmerkmalen Selbstbewusstsein, internale Kontrollüberzeugungen (die Annahme, dass ich selbst für das zuständig bin, was in meinem Leben geschieht), positive soziale Beziehungen, Optimismus und wahrgenommener Lebenssinn. Den Autor interessierte, ob Lebenssinn eine Vermittlerrolle zwischen Persönlichkeitseigenschaften und dem subjektiven Wohlbefinden einnimmt – ob also bestimmte Persönlichkeitseigenschaften eher mit Wohlbefinden einhergehen, wenn das Leben als sinnvoll erfahren wird.

Die Untersuchung wurde an 347 amerikanischen Studenten durchgeführt, welche eine Reihe von Fragebögen ausfüllten. Das subjektive Wohlbefinden wurde in 3 Variablen aufgeteilt: Lebenszufriedenheit, Glücksgefühl und Ausgeglichenheit.

Als Ergebnis zeigte sich, dass alle fünf der oben beschriebenen Persönlichkeitsmerkmale (Selbstbewusstsein, internale Kontrollüberzeugungen, positive soziale Beziehungen, Optimismus, Lebenssinn) Einfluss auf das Wohlbefinden eines Menschen haben. Dabei wies die Überzeugung, dass das eigene Leben sinnvoll ist, den stärksten Vorhersagewert für subjektives Wohlbefinden auf.

Der wahrgenommene Lebenssinn und das subjektive Wohlbefinden verfügen also über einen nachweislichen Zusammenhang. Vielleicht finden Sie ja mal für sich die Zeit, um darüber nachzudenken, wie sie in Ihrem Leben den Zusammenhang zwischen diesen beiden Variablen wahrnehmen.  Gab es Zeiten, in denen Sie Ihr Leben als relativ sinnlos erlebt haben? Wahrscheinlich haben Sie sich in dieser Zeit auch nicht besonders wohlgefühlt.

Andererseits könnte es auch möglich sein, dass Ihnen in Zeiten, in denen Sie sich (aus unterschiedlichsten Gründen) schlecht fühlen, auch das Gefühl für den Sinn Ihres Lebens abhanden kommt.

Auf jeden Fall ist zu erwarten, dass beides wieder ansteigt, sobald eines von beiden sich wieder stabilisiert!

Zusammengefasst von Anna Engelhardt

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