Lebenssinn – eine psychologische Betrachtung

Bürgle, N. (2018). Lebenssinn – eine psychologische Betrachtung. Unveröffentlichte Masterarbeit, Ludwig-Maximilians-Universität München

Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, einen umfassenden Überblick über die aktuelle Sinnforschung zu schaffen.

In Kapitel 1 werden verschiedene Definitionen von Lebenssinn zusammengefasst und integriert. Bislang gibt es noch keine einheitliche psychologische Definition von Sinn. Stattdessen definieren verschiedene Wissenschaftler das Konstrukt auf unterschiedliche Art und Weise. Die am meisten verbreiteten Definitionen von Sinn betonen die kognitive Dimension Verstehbarkeit (z.B. Heine, Proulx, & Vohs, 2006) und/oder die motivationale Dimension Zweckmäßigkeit (z.B. Emmons, 2003). Demnach wird das eigene Leben als verstehbar erlebt, wenn einzelne Elemente zu einem größeren Ganzen verknüpft und übergeordnete Zusammenhänge erkannt werden. Hierdurch wird ein Verständnis über das eigene Selbst, das Leben und die Welt erlangt. Individuen nehmen ihr Leben als zweckmäßig wahr, wenn sie eine übergeordnete Mission und eigene Ziele verfolgen. Weiterhin wird das Ausmaß an wahrgenommenem Lebenssinn davon beeinflusst, inwieweit das eigene Leben als kohärent und orientiert und die eigene Person als zugehörig, wertvoll und selbstwirksam erlebt wird (z.B. Antonovsky, 1987; Baumeister, 1991).

Kapitel 2 beleuchtet drei theoretische Perspektiven auf Sinn: Die existentialistische Perspektive bietet den historisch ersten psychologischen Erklärungsversuch zu Sinn (Frankl, 1959). Die kognitive Perspektive untersucht Sinn im Kontext von negativen Lebensereignissen (Park & Folkman, 1997). Die narrative Perspektive erklärt, wie Sinn in unterschiedlichen Lebensphasen konstruiert wird (z.B. McAdams, 2012). Weiterhin werden u.a. der theoretische Beitrag und die wissenschaftliche Fundierung dieser drei theoretischen Ansätze rezensiert.

In Kapitel 3 werden theoretische Ansätze und empirische Befunde zu Sinnsuche vorgestellt. Verschiedene theoretische Ansätze erklären, warum und wann Menschen nach Sinn suchen, wer nach Sinn sucht und welche Auswirkungen Sinnsuche haben kann. Eine sorgfältige empirische Prüfung dieser theoretischen Ansätze steht größtenteils noch aus. Insgesamt sind die bisherigen Forschungsergebnisse zu Sinnsuche inkonsistent und lassen keine klaren und gesicherten Schlüsse zu. Zukünftige Forschung kann von einer einheitlichen Definition von Sinnsuche und ihren Ergebnissen, qualitativ hochwertigen Messinstrumenten und Studiendesigns, die kausale Schlüsse erlauben, profitieren.

Kapitel 4 beinhaltet theoretische Ansätze und empirische Befunde zu gefundenem Sinn. Hierin wird insbesondere auf die Forschung zu Lebensbedeutungen von Tatjana Schnell und Kollegen sowie auf deren Entwicklung des Fragebogens zu Lebensbedeutungen und Lebenssinn eingegangen (Schnell & Becker, 2007). Außerdem werden Forschungsergebnisse zum Zusammenhang zwischen Sinnerleben, Wohlbefinden und psychischer Belastung zusammengefasst.

In Kapitel 5 werden die wichtigsten Erkenntnisse der bisherigen Sinnforschung zusammengefasst, kritisch beurteilt und zukünftiger Forschungsbedarf aufgezeigt.

Bei Interesse an der gesamten Arbeit wenden Sie sich bitte an Frau Nadja Buergle, MSc: n.buergle@googlemail.com

Bitte zitieren als:

Bürgle, N. (2018). Lebenssinn – eine psychologische Betrachtung. Unveröffentlichte Masterarbeit, Ludwig-Maximilians-Universität München

 

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